Tradition bewahren, Neues gestaltenFiladelfia (128) und die Colonie (432)Partnerschaft für die Zukunft.

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Die Welt ändert sich beständig und auch die Schlaraffia ist, wie alle Vereine, von den sich wandelnden Rahmenbedingungen unserer Gesellschaft betroffen. Veränderte Lebens- und Arbeitsgewohnheiten, Globalisierung und ein schier unendliches Angebot an Freizeitaktivitäten macht es schwer, Menschen für Tradition und Werte zu interessieren.

Echte Freundschaften sind durch virtuelle Kontakte auf Facebook & Co ersetzt, Humor ist Flachwitzen gewichen und unter Kunst wird alles mögliche verstanden. Die Welt ist oberflächlich und schnelllebig geworden.

Die Schlaraffia hat dabei einen sehr entscheidenden Vorteil, den es herauszustellen gilt: sie baut auf die persönlichen Kontakte, echte Freundschaft und niveauvollen Humor. Verpackt in ein schönes Spiel, in dem man zur Ruhe kommen und die Sorgen des Alltags für einige Stunden in der Woche an die Seite schieben kann.
Diese Leitgedanken des schlaraffischen Spiels herauszustellen und Menschen zu gewinnen, die eben nicht nur oberflächlich denken, das ist das erklärte Ziel jedes Schlaraffenvereins auf der Welt. Doch ist der Ansatz leichter gedacht, als umgesetzt.
Viel zu lange waren sich die Schlaraffen und das Brauchtum selbst genug - Öffentlichkeitsarbeit und Werbung wurde vernachlässigt. Es kamen in der Vergangenheit noch immer "genügend" Freunde dazu mit der Zeit ... ein Trugschluss. Wie sagte schon Henry Ford - "wer nicht wirbt, der stirbt".

Überalterung, die sprachliche Globalisierung und Verdrängung der deutschen Sprache, die breite Interessenfächerung und Angebote "am Markt" führen dazu, dass auch in Schlaraffia erkannt wurde: es muss etwas getan werden um die Erfolgsidee des Bundes in die Zukunft zu führen. Traditionen bewahren ist eins - sie in die Neuzeit zu bringen und zu erhalten etwas anderes.
Die Colonie Zu den drey Gleichen ist der jüngste Spross im schlaraffischen Uhuversum. Und sie hat den Elan, etwas Neues aufzubauen an einem Ort. Zielsetzung und Motivation genug, um auch unter Wahrung der Traditionen vielleicht einmal neue Wege zu beschreiten. Es kann nicht auf Bestehendes zugegriffen werden, sondern es muss etwas Neues wachsen - und das bedingt, sich den Anforderungen des Umfelds anzupassen. Insbesondere auch bei der Werbung neuer Mitglieder.

Mit ähnlichen, aber doch noch einmal verschärften Bedingungen kämpft das Traditionsreych Filadelfia in den Vereinigten Staaten. Die bereits genannten Merkmale treffen alle zu - doch erschwerend muss die Abnahme deutschsprachiger Bewohner in den USA und die teils sehr große Entfernung schlaraffischer Freunde untereinander mit einbezogen werden. Hier Menschen neu für den Bund zu gewinnen ist damit doppelt schwer. Ein fast unlösbares Problem - wenn man alleine auf sich gestellt ist.

Die Filadelfia und die Colonie Zu den drey Gleichen wollen das ändern - gemeinsam Tradition bewahren und Zukunft gestalten.

Im Mai 2022 wuchs der Gedanke einer Partnerschaft zwischen der Filadelfia (128) und der Colonie Zu den drey Gleichen (432). Angelehnt an die Idee der profanen Städtepartnerschaften sollte etwas entstehen, was die schlaraffische Freundschaft vertieft, die Entwicklung neuer Ideen und gemeinschaftliches Handeln ermöglicht. Beide Seiten sollen dabei voneinander profitieren und sich gegenseitig unterstützen.

Sehr schnell waren die Oberschlaraffenräte beider Schlaraffenvereine von der Idee überzeugt und die Kantzlerämbter haben ein Konzept entwickelt, wie eine solche Partnerschaft mit erstem Leben gefüllt werden kann. Im Juni fand dann der erste direkte Austausch der Oberschlaraffenräte - aufgrund der Entfernung zueinander über die Videoplattform Zoom ausgetragen - statt. Die Partnerschaft wurde begründet und bekräftigt.

Zu den vorläufigen Umsetzungsprojekten gehören u.a. der enge Informationsaustausch untereinander, die Beratung von gemeinsamen Projekten, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit in allen Facetten, besondere Freundschaftszeichen (Ahnen/Orden/Titul) als Anreiz für gegenseitige Besuche und Ausritte, Unterstützung im Uhunetz, gemeinsame Videokristallinen, Fernturneye und Fernfechsungen, etc. Die Liste ist nicht abschliessend aufgezählt und auch nicht final beschlossen: mit Leben gefüllt wird die Partnerschaft dynamisch und individuell abgesprochen.

Die Filadelfia und die Colonie setzen gleichwohl ein Zeichen für Nachahmer: gemeinsam sind wir stark und können etwas bewirken. Ideen sind gefragt und Kreativität ist gefordert.

Der rote Faden in der schlaraffischen Partnerschaft ist die gemeinsame Erarbeitung von Zielen und die enge Abstimmung untereinander. Vertrauensvolle und gleichberechtigte Zusammenarbeit sind die Basis allen Handelns - unter Beachtung und Wahrung schlaraffischer Grundprinzipien.

Wenn im Uhuversum weitere Reyche der Idee der 128/432 folgen würden, dann wäre das sicher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Doch aufgemerkt: es gibt kein Pflichten- und Lastenheft, es gibt keinen allgemeingültigen roten Faden. Die Partnerreyche müssen sich einig sein, wohin die Reise gehen soll und dürfen nicht von starren Regeln eingeengt sein. Das Ziel ist der Weg und nicht andersrum.

Die Filadelfia und die Colonie haben ihr erstes Ziel umgesetzt und die Partnerschaft mit einer soliden Basis begründet. Alles weitere wird die Zukunft zeigen.
Filadelfia

Das h.R. Filadelfia (128)

Das hohe Reych Filadelfia (128) ist in der Stadt Philadelphia, USA, beheimatet. Es wurde am 7.11. a.U. 36 als Tochter der Nova Yorka (New York) gegründet.

Treffpunkt der Schlaraffen ist die "Pennburg", die im Vereinsheim der Vereinigung Erzgebirge, 130 Davisville Road, Warminster, PA 18974 zu finden ist. Hier wird in der Winterung am 1. und 3. Freitag im Monat ab 20 Uhr "gesippt".

Die Filadelfia führt alljährlich mindestens eine besondere Veranstaltung durch: den Kongreß der Glockengießergilde. Es handelt sich dabei um ein Turney mit jährlich wechselnden Vorgaben, an denen man persönlich oder per Fernfechsung teilnehmen kann.

Mehr Informationen zur Filadelfia finden sich unter

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